Jeder Mensch liefert durch die Art, wie er sich kleidet,
Signale, wie er gesehen werden will, oder wenigstens,
wie sich selber sehen will. Mehr oder weniger bewußt,
mehr oder weniger ausgeprägt hat daher jeder ein Geschmacksprofil.
Wer sein eigenes Geschmacksprofil kennt, wird sich auch leichter mit
dem anderer Menschen auskennen und sie besser einschätzen.
Kostümbildner mit Erfahrung können die Figuren auf der Bühne schon
durch die Kleidung einigermaßen charakterisieren.
Aber der Geschmack, den man zeigt, ist noch lange nicht der Geschmack,
den man hat. Denn wie beim Eisberg sieben Zehntel unter Wasser schwimmen,
umfaßt das wirkliche Geschmacksprofil viel mehr als den sichtbaren Geschmack.
Es gibt z. B. Menschen, die sich gut kleiden, aber schlecht essen – und umgekehrt;
oder die sich schön einrichten, aber Vergnügen an geschmacklosen Witzen finden.
Deshalb müssen wir uns die Geschmacks-Widersprüche bewußt machen.
Wenn wir z. B. einen Partner suchen, sei’s privat, sei’s beruflich,
wollen wir wahrscheinlich nicht jemanden, der öfter ausrastet.
Wir ersparen uns Enttäuschungen, wenn wir die Brüche im Geschmacksprofil
vorher gefunden haben. Denn viele sind nur in irgendeine Stilisierung
oder Mode geflüchtet, weil sie geschmacksunsicher sind. Sie kaufen sich
Geschmack und Marken als Statussymbole, weil sie nicht selber zu schmecken verstehen.
Das Geschmacksprofil gibt nicht nur Auskunft über die Prägung eines Menschen.
(Wer in China erzogen wurde, hat natürlich einen anderen Geschmack als ein
in Deutschland aufgewachsener.) Während aber der Lebenslauf und die Zeugnisse
die Herkunft und die Ausbildung der Vergangenheit belegen, sagt das Geschmacksprofil
oft auch etwas über die Wünsche: wo er hin will.
In einem zweitägigen Seminar lernen Sie, wie Sie ein Geschmacksprofil
erstellen und welche Daten Sie dafür brauchen.